Louise Piëch wurde im Jahr 1904 als älteste Tochter des legendären Automobilkonstrukteurs und Erfinders Ferdinand Porsche geboren. Fünf Jahre später kam ihr Bruder Ferry Porsche zur Welt.
Louise Piëch plante nie eine größere Rolle in der Firma ihres Vaters zu spielen. Ihr Interesse galt eher der Kunst und daher studierte sie auch Kunstgeschichte und Malerei bei Josef Engelhart in Wien. Engelhart war ein Mitbegründer der Wiener Secession.
Im Jahr 1928 heiratete sie den Rechtsanwalt Anton Piëch, der bereits längere Jahre für das Unternehmen ihres Vaters arbeitete. Das Paar hatte vier Kinder und verbrachte die Kriegsjahre in Zell am See in Österreich.
Louise Piëch leitete ab 1952 die Porsche Holding in Österreich
Während Louise und ihr Mann Anton Piëch nach dem Krieg die VW-Importe nach Österreich übernahmen, ging Ferry Porsche zurück nach Stuttgart. Dort begann er 1950 mit einer geplanten Serie von 500 Fahrzeugen des Porsche 356 die bis zum heutigen Tage bedeutendste Sportwagenmanufaktur der Welt aufzubauen.
In den nächsten Jahren erfuhr Louise Piëch mehrere Schicksalsschläge, denn 1951 verstarb ihr Vater Ferdinand Porsche und nur eineinhalb Jahre später auch ihr Mann Anton völlig unerwartet an einem Herzinfarkt.
Louise Piëch wurde somit endgültig in die Verantwortung für das Unternehmen gezwungen. Ab 1952 leitete die vierfache Mutter die Porsche Holding in Österreich. Sie wurde zu einer der bedeutendsten Unternehmerinnen Österreichs. Die von ihr geführte Porsche Holding wurde zum größten Privatunternehmen in Österreich mit Milliardenumsätzen.
Louise Piëch verstarb 1999 im Alter von 94 Jahren
Im Alter von 67 Jahren zog sie sich aus dem operativen Geschäft zurück und wurde zur Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats und zur „graue Eminenz“ der Unternehmenszentrale in Salzburg. Von da an hatte sie auch etwas mehr Zeit, ihre zahlreichen Fahrzeuge auszufahren.
Im Jahr 1999 starb Louise Piëch im gesegneten Alter von 94 Jahren. Ihr Grab befindet sich in Zell am See, wo ihre Urne in der Hauskapelle des Schüttgutes beigesetzt wurde und auch ihr Bruder Ferry die letzte Ruhe fand.
Der 911 Carrera 4 erhielt eine Sonderlackierung in Silberviolett Metallic
Eines der letzten Autos, das sie selber fuhr, ein silberner 911 Carrera 4, wurde nicht mehr gebraucht und kurz nach dem Tod an eine Bekannte von Louise Piëch verkauft. Dieser 911 Carrera 4 wurde in der Außenfarbe Silberviolett Metallic lackiert und erhielt ihr Salzburger Stammkennzeichen „S 200“. Louise Piëch bestellte dieses Fahrzeug im Juni 1989 in Zuffenhausen. Es entstand ein ganz besonderes Unikat, bei dem insbesondere die Sitzanlage herausstach.
Ihr Fahrzeug erhielt ein spezielles Interieur von Porsche Exclusive.
Die Sitzflächen wurden anstelle von Leder mit dem Stoff „Mestre 12316“ bezogen. Dieser besondere Stoff bestand aus verschiedenen hellen Grüntönen, Grautönen und hellen Rottönen, die farblich einwandfrei aufeinander abgestimmt waren. Mit demselben Stoff sollen die Sitzmöbel im Salzburger Büro der Louise Piëch bezogen gewesen sein. An den Rückseiten der Vordersitze kam feinstes Walknappaleder in lichtgrau zum Einsatz.
Viele weitere Details im Innenraum, wie die Schalthebelmanschette, der Türhaltegriff oder auch die Türtafeln wurden in lichtgrauem Walknappaleder der Firma Roser bezogen. Auf speziellen Wunsch von Frau Piëch kam auch an der Blende des Defrostkanals, den Instrumententrägern, der Blendengarnitur und auch an der Lenksäulenverkleidung Reihergraues Walknappaleder zum Einsatz. Die Lederaccesoires verleihen dem Innenraum dieses einzigartigen 911 Carrera 4 einen ganz besonderen Duft.
Der heutige Besitzer Dr. Clemens Frigge traf Louise Piëch Anfang der Neunzigerjahre durch Zufall sogar persönlich im Porsche Museum.
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